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© 2024 Elisabeth Flunger

Lebenslauf

Elisabeth Flunger
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Elisabeth Flunger, geboren in Bozen (Italien) lebt in Wien und ist Schlagzeugerin, Performancekünstlerin, Klangkünstlerin und Komponistin. Sie hat Musikwissenschaft und Ethnologie an der Universität Wien und klassisches Schlagzeug und Komposition an der Universität (damals Hochschule) für Musik und darstellende Kunst in Wien studiert. Von 2005 bis 2016 lebte Elisabeth Flunger in Luxemburg.

Als Schlagzeugerin für zeitgenössische Musik hat sie als Solistin gearbeitet sowie in Ensembles wie Klangforum Wien, die reihe, Ensemble des 20. Jahrhunderts, Ensemble Kontrapunkte, Ensemble OnLine, Ensemble Lucilin.
1987–91 Duo mit Johannes Marian (Klavier).
1987-90 les guetteurs de sons Schlagzeugduo mit Lukas Schiske, auch als Quartett mit Martin Breinschmid und Eggert Pálsson.
1991–94 Chroma Duo mit Hannes Löschel, Kompositionen für Klavier und Schlagzeug, Improvisation, Performance.
1994–98 Duo mit der Sängerin Margarete Jungen.

Spätestens seit der Geburt der Tochter Ada konzentrierte sie sich auf improvisierte Musik und spielte seitdem mit zahlreichen Musiker:innen, Tänzer:innen und Sprachkünstler:innen in ganz Europa, zB mit Sylvia Bruckner, Karlheinz Essl, Jorge Sanchez-Chiong, Elliott Sharp, Kazuhisa Uchihashi, Elisabeth Harnik, Soizic Lebrat, Ute Wassermann, Susanna Gartmayer, Thomas Berghammer und vielen anderen.

Länger andauernde Zusammenarbeiten verbinden sie u a mit
Inge Kaindlstorfer und David Ender (luxflux),
Cordula Bösze, Ute Völker, Stefan Scheib und Katharina Bihler (Das Grüne Rauschen, Das Große Rauschen),
Chris Janka und Edgar Friedl (Trio bimm),
Tomás Tello (Duo ET),
Lee Patterson, Emmanuelle Pellegrini und Emilie Borgo (Croquer les fougères).
Mit dem Improvisationskollektiv Damen-Improvisation & HerrenBIGbäng gestaltete sie Performances im Tanz- und Theaterkontext und im öffentlichen Raum.

In Zusammenarbeit mit LUCILIN organisierte sie 2008-2010 in Luxemburg die Konzertreihe ear studio für experimentelle und improvisierte Musik.
Von 2011 bis 2015 veranstaltete sie die regelmäßig stattfindende Improvisations-Session und Suppe am Bauernhof in Luxemburg.

Außerdem arbeitet Elisabeth Flunger als Musikerin, Komponistin und Performerin in Theater- und Tanzproduktionen:
Burgtheater und Akademietheater Wien
Volkstheater Wien
Rose Breuss
Tanz*Hotel
DamenImprovisation & HerrenBIGbäng,
luxflux
Compagnie Veronika Riz

Ihre aktuellen Installationen sind die Tinnitus-Szenen, 12 Miniaturen mit Objekten und Mini-Lautsprechern, die kollektive Videoinstallation Das Grüne Rauschen und die musikalische Murmelbahn, die sie in verschiedenen Versionen an unterschiedlichen Orten immer wieder aufbaut.

Für das Frauenarchiv CID | Fraen an Gender in Luxemburg hat sie eine Abteilung für experimentelle und improvisierte Musik kuratiert.

Im Rahmen von Vermittlungsprojekten für zeitgenössische Musik leitet sie Seminare für Musiker und Musikerzieher und Workshops mit Kindern und Erwachsenen, u. a. im Rahmen der Klangnetze in Wien, im Wiener Künstlerhaus, beim Jazzfestival Moers und beim Orchestre Philharmonique du Luxembourg.

In ihren (nicht-wissenschaftlichen) humorvollen Lecture Performances untersucht sie anhand ihrer Musik, wie Sprache und Bilder, Erwartungen und Vorstellungen die Wahrnehmung der Realität manipulieren (Schall und Schein, Zeremonie, Meeting)

Elisabeth Flungers Lieblingsinstrument ist eine Ansammlung von Metallobjekten, die sie in Konzerten, Rauminstallationen und Performances verwendet. Für dieses Instrumentarium hat sie eine Reihe von Solostücken komponiert und spezielle Spieltechniken entwickelt. Musik entsteht durch körperliche und räumliche Aktionen, bei denen es darum geht, unter Einhaltung von Spielregeln ein (oder kein) Ziel zu erreichen. Sehr oft sind es keine perkussiven Techniken, sondern Manipulationen mit den Objekten selbst, die die Musik hervorbringen.
Die Objekte sind mobil und lassen sich immer wieder neu und anders kombinieren, man kann sie in die Hand nehmen, hinlegen, aufhängen, aneinanderlehnen, fallenlassen, schieben, ziehen, aufeinandertürmen, umwerfen, fallen lassen, zusammendrücken, schütteln, schaukeln, reiben und kratzen, man kann sie sowohl als Schlaginstrument als auch als Schlägel verwenden.
Diese Tätigkeiten werden oft durch den Widerstand des Materials beeinflusst. Das Chaos, der Zufall, die Schwerkraft und die Trägheit können kleine Unfälle provozieren: Die Objekte klappern, wackeln, stürzen ein, verrutschen und verändern den musikalischen Ablauf durch ungeplante Geräusche. Es ist ein Teil der Strategie, diese Zwischenfälle vorauszuahnen und zu provozieren oder, falls sie unverhofft passieren, sie effektvoll ins Geschehen einzubeziehen. Musik wird zu einem Spiel: eine zufallsbestimmte Situation, die nur teilweise planbar ist, ein utopischer Gegenentwurf zur üblichen Lebens- und Musikpraxis, die auf Sicherheit, Kontrolle und Effizienz beruht.